„Man spielt sich“ – auch in Gladbach

„Man spielt sich“ – auch in Gladbach

„Wo ist Diverecki? Der muss noch mit aufs Mannschaftsfoto.“ Überall entstehen am Freitagabend auf der Terrasse der Brauerei Jöris Gruppenfotos von sichtlich gut gelaunten Menschen. Sie verbindet eine App auf dem Handy.

Alle spielen mehr oder weniger ehrgeizig „Quizduell“, ein Frage-und-Antwort-Spiel, das auch durch die Fernsehsendung mit Jörg Pilawa einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht hat.

Seit Juni 2013 gibt es die App in Deutschland. Schon ein halbes Jahr später finden sich Spieler, die die Leidenschaft gepackt hat, in einer Facebook-Gruppe zusammen. Mitglied kann jeder werden, der so viele Punkte gesammelt hat, dass er oder sie es in die Rangliste der besten 400 Spieler in Deutschland geschafft hat.

Die Quizzer der Top 400 kennen sich aus zahllosen Spielen und den dazugehörigen Chats. Es gibt Ligen und Mannschaften, Ranglisten, Turniere und Freundschaftsspiele. Und natürlich die Highlights, die Treffen. „Mönchengladbach ist das 15. offizielle Treffen“, weiß Struwwel zu berichten, der eigentlich Peter heißt und das Event mitorganisiert hat.

An ihr erstes Treffen erinnern sich Barbara, Spielername Brabbeys, und Reinhold, Robbiehoodson, noch ganz genau. „Du hast mich im Auto mit nach Regensburg genommen, und ich hab mich schon ganz ernsthaft gefragt, wie bekloppt man eigentlich sein muss, wenn man zu einem Fremden ins Auto steigt, um Leute zu treffen, die man nur aus dem Internet kennt“, erinnert sich die Wuppertalerin.

Mittlerweile kennen sich die meisten untereinander gut. Es gibt spontane Besuche und Urlaubstreffen. Man redet längst nicht mehr nur über das Spiel, weiß auch von Beziehungsstress und Lebenskrisen des Anderen. Echte Freundschaften sind entstanden, und auch zahlreiche Pärchen haben sich durch die App gefunden.

Am Samstagabend wird im „Ski-stadel“ in Neuwerk Party gemacht. Die Stimmung ist gut, alles erinnert an ein Klassentreffen. „Ich fühl mich gerade ein bisschen wie ein Teenie“, freut sich Lulanbebe. Aus den Boxen dröhnt „Neue Männer braucht das Land“. Vor allem die Damen auf der Tanzfläche sind erstaunlich textsicher. Um Viertel nach vier ist dann genug gefeiert. DJ Joediver packt seine Anlage zusammen. Auch er spielt natürlich Quizduell.

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Am späten Sonntagvormittag geht es zurück nach Hause. Yvonne aus der Schweiz hat den weitesten Weg. Schön war es, finden alle. Feste Umarmungen zum Abschied. Und der obligatorische Gruß: „Man spielt sich.“

(Report Anzeigenblatt)