Drei unter einem „Hut“

Drei unter einem „Hut“

Man nehme die Räume des ehemaligen Chapeau Claque und drei ideenreiche Vereine und fertig ist das neue soziokulturelle Zentrum in Rheydt. Am nächsten Freitag, 22. Juni, ist Eröffnung des neuen „Chapeau Kultur“.

„Wir haben mit ein paar Kleinigkeiten unsere eigene Note hier reingebracht“, sagt Katharina Hieber, Mitarbeiterin im Quartiersmanagement und Mitglied im Verein Kulturkram. Einzelne Bilder, Collagen aus Zeitungsausschnitten, ein Mobile aus Origami-Vögeln und ein roter Teppich vor der Tür - in den Räumen des ehemaligen Chapeau Claque, Bahnhofstraße 24 - 26, ist neues Leben eingekehrt - multikulturelles Leben.

 „Bei uns ist zum Schutz der Nachbarn grundsätzlich um 22 Uhr Schluss“: Alpha I. Balde (VKI), Rebecca Schmithüsen und Sinead Kleikamp (Kulturkram), Wolfgang Riehn (VKI), Katharina Hieber (Kulturkram und Quartiersmanagement), Anna Papoulias (SKM) und Markus Offermann (Quartiersmanagement, v.l.).
„Bei uns ist zum Schutz der Nachbarn grundsätzlich um 22 Uhr Schluss“: Alpha I. Balde (VKI), Rebecca Schmithüsen und Sinead Kleikamp (Kulturkram), Wolfgang Riehn (VKI), Katharina Hieber (Kulturkram und Quartiersmanagement), Anna Papoulias (SKM) und Markus Offermann (Quartiersmanagement, v.l.). Foto: Ulrike Mooz

Der Eigentümer, Dr. Dieter Langen Liegenschaften, sei an ihn herangetreten, nachdem die ehemalige Gaststätte schon seit zwei Jahren leer stand, sagt Quartiersmanager Markus Offermann. Und Offermann, der sich selbst gerne als „Strippenzieher“ bezeichnet, tat genau das wieder, er zog Strippen. Und am Ende waren drei Vereine, der SKM, der Verein Kulturkram und der VKI, Verband für Kultur und Integration, buchstäblich unter einem Hut - dem „Chapeau Kultur“.

Menschen mit und ohne Fluchthintergrund aus vielen Nationen und aus Mönchengladbach sollen in den Räumen des früheren Chapeau Claque eine neue Heimat finden, wo sie sich treffen können. „Wir haben eine Ausschanklizenz, aber das Chapeau Kultur soll keine normale Kneipe werden, sondern ein Treffpunkt, wo Menschen verschiedener Kulturen sich austauschen“, sagt Sinead Kleikamp, Mitbegründerin und Vorstand von Kulturkram. Ob man dort irgendwann später auch mal essen kann, wird sich noch zeigen.

Musik, Kunst, Literatur, brisante Themen und heißer Diskussionsstoff sollen Raum finden im neuen Chapeau Kultur. Begegnung und Kreativität sollen auf dem Programm stehen. „Wir wollen die Vernetzung der Rheydter mit neu Zugezogenen fördern“, sagt Anna Papoulias, Integrationsbeauftragte beim SKM. So öffnet der VKI von Montag bis Freitag von 11 bis 16 Uhr, um interessante Menschen aus allen möglichen Kulturen kennen zu lernen und lädt auch zu Musik-Sessions und Diskussionsveranstaltungen ein. „Es ist gut, dass wir diesen Raum haben, bis jetzt weiß ja kaum einer, was wir machen“, sagt VKI-Vorsitzender Alpha I. Balde.

Das Programm des Vereins Kulturkram beginnt schon am Mittwoch um 19 Uhr mit einer Malparty, wo jeder hinkommen kann - egal ob er oder sie Kunst studiert haben oder das letzte Mal im Kindergarten einen Pinsel in der Hand hatten. Weiter geht es dann mit Mitsing- und Redner-Abenden, der Aktion Film und Schnack zum Thema Alltagssexismus, Jam-Sessions und vielem mehr.

Zunächst ist das Chapeau Kultur eine Zwischennutzung zu vergünstigten Konditionen mit Förderung über das Projekt Soziale Stadt Rheydt mit 14 000 Euro für ein Jahr. Danach hoffen die Aktiven, sich selbst tragen zu können. Verantwortliche für das Chapeau Kultur zeichnet Rebecca Schmithüsen, Leiterin der Programmgestaltung im Verein Kulturkram.

(Report Anzeigenblatt)