Ein Kleinod wird erhalten

Ein Kleinod wird erhalten

Die Brandts Kapelle ist ein Kleinod mit historischer Bedeutung, das regelmäßig von vielen Menschen genutzt wird. Um es zu erhalten, wird jetzt viel Geld in die Hand genommen.

Dort, wo früher die Klais-Orgel gestanden hat, warten graue alte Dämmplatten darauf, abgenommen zu werden – eine von einer ganzen Reihe von „Bausünden“, die an der Brandts Kapelle in den 1970-er Jahren begangen wurden. Eine andere ist die Hydrophobierung, die Versiegelung mit einer chemischen Substanz gegen Feuchtigkeit. Beides hat dazu geführt, dass die Wände erst recht von Feuchtigkeit durchsetzt sind, weil das Wasser quasi eingeschlossen wurde und nirgendwohin konnte. Eine ebenfalls für Kirchen ungeeignete Fußbodenheizung hat ihr Übriges getan. Die Feuchtigkeit hat Stuck und Wandmalereien beschädigt und das Mauerwerk porös gemacht.

„Wie schnell so ein Schaden voran schreiten kann, sieht man am Wandgemälde des Petrus“, zeigt Johannes Eschweiler, Geschäftsführer des Fördervereins der Stiftung Volksverein, die die Kapelle unterhält. Dort war ein kleines 2-Euro-Stück großes Loch entstanden und nur ein halbes Jahr später habe der ganze St. Petrus ziemlich ramponiert ausgesehen.

Für den zweiten Bauabschnitt hat es jetzt noch einmal einen Geldregen aus Fördergeldern in Höhe von 155 000 Euro aus dem Bundesprogramm für Denkmalschutz gegeben. Der Mönchengladbacher Bundestagsabgeordnete Dr. Günter Krings hatte sich dafür stark gemacht. „Ich musste die bundesweite Bedeutung der Kapelle im Haushaltsausschuss hervorheben“, so Krings. Das sei aber nicht schwer gefallen, da die Kapelle, die 1896 von dem Mönchengladbacher Fabrikanten Franz Brandts zum Gedenken an seinen früh verstorbenen Sohn Rudolf gebaut wurde, auch als die „Keimzelle“ des Betriebsrates gilt. Am Mittwoch war Staatssekretär Krings gekommen, um sich von dem beauftragten Architekten Eckardt Mertens und dem Restaurator Franz Moll die Schäden und die notwendigen Sanierungsmaßnahmen zeigen und erklären zu lassen.

Der erste Bauabschnitt, die Außenfassade, wurde im letzte Jahr bereits mit Hilfe von 185 000 Euro aus dem Landesprogramm für Denkmalförderung begonnen. Für die gesamten Maßnahmen sind 850 000 Euro notwendig, wovon der Förderverein 340 000 Euro selbst aufbringen muss.

(Report Anzeigenblatt)