Gedenkstein erinnert an Pesch

Gedenkstein erinnert an Pesch

Einwohner des einstigen Ortes Pesch leben heute in Erkelenz-Kückhoven. Im Wohnviertel „Pescher Kamp“ erinnert seit Mitte September ein Gedenkstein an ihren Heimatort, der den Braunkohlebaggern zum Opfer fiel.

„Die Pescher Bürgerinnen und Bürger waren die ersten Umsiedler auf Erkelenzer Stadtgebiet“, erinnert sich Bürgermeister Peter Jansen bei seiner Ansprache zur Einweihung des Gedenksteins im Pescher Kamp. Längst bevor das für ihren Ort vorgesehene Baugebiet Immerath/ Pesch/ Lützerath erschlossen war, hatten die Pescher auf Wunsch bereits zehn Jahre vor der bergbaulichen Inanspruchnahme den Umsiedlungsstatus erhalten. Die Folge war, dass ihr Ort völlig von der Landkarte verschwand. „Es musste damals alles sehr schnell gehen; 2006 wurde mit der ersten Baumaßnahme begonnen“, sagt Erich Niemela. Der Ur-Pescher hatte nun die Idee, mit einem Gedenkstein den verlorenen Heimatort und das dortige Rittergut aus dem 15. Jahrhundert für nachfolgende Generationen in Erinnerung zu halten. Nachbar Hermann- Josef Felten übernahm die Umsetzung der Idee und rannte mit dem Vorhaben bei allen Beteiligten die sprichwörtlich offenen Türen ein, so auch bei der Stadt Erkelenz. „Wir haben uns gerne beteiligt“ bestätigt Peter Jansen, „und man muss sich fragen, warum wir das nicht schon viel eher gemacht haben.“ Dass sie mit zehn Ur-Pescher Familien am Pescher Kamp ihr neues Zuhause gefunden haben, freut Hermann- Josef Felten. „Wir sind eine schöne Gemeinschaft, zu der sich in der Zwischenzeit noch sechs weitere Familien gesellt haben“, ergänzt er. Gisela Berger hat ein Gedicht verfasst, das nachdenklich stimmt. Es endet mit den Worten: „Auch das stolze Rittergut konnte sich nicht wehren gegen des Braunkohletagebaus Begehren.“

(Report Anzeigenblatt)