So alt, wie die Menschheit

So alt, wie die Menschheit

Frühjahr ist Fastenzeit: Der Giesenkirchener Heilpraktiker und Buchautor Günter Brück spricht als begeisterter Verfechter übers Heilfasten.

. Es ist Fastenzeit. Der ein oder andere hat schon einmal mit dem Gedanken gespielt, das Fasten zu praktizieren, andere ziehen es eisern durch. Letzteres auch Günter Brück, Heilpraktiker aus Giesenkirchen, in dessen Praxis und unter dessen Anleitung der Fastenwillige „einmal die Speicher leer machen könne“. Er vergleicht es mit damals, als man noch das Aschenschoss des Kohleofens leeren musste, so dass der Ofen wieder volle Leistung bringen konnte und es danach wieder kuschelig warm wurde in der Stube.

Günter Brück, ein Mann in den besten Jahren, kräftig gebaut mit ruhigem Blick und warmer Stimme, Heilpraktiker und Buchautor, lässt sich gern auf Fragen zum Thema Heilfasten ein, da es für ihn von unschätzbarem Wert sei. Es handele sich hier um ein modifiziertes Fasten und habe mit strengem „Wasser-Fasten“ nichts zu tun.

Herr Brück, fasten Sie gerade?

Ja, Fasten ist für mich immer ein Gewinn und so alt wie die Menschheit. Es ist in allen Religionen verankert und die älteste Heilmethode die man kennt. Über 70 Prozent unserer Erkrankungen sind ernährungsbedingt und Probleme des Verdauungstraktes sind der zweithäufigste Grund, warum Patienten zum Arzt gehen.

Müssen es 40 Tage sein?

Nein, aber wenigstens drei Wochen sollten es schon sein. Und Heilfasten bitte nur unter Fachaufsicht!

Was nehmen Sie zur Zeit zu sich?

Nur Milch zusammen mit einem altbackenen Brötchen, das in kleine Scheiben geschnitten ist. Ich lasse beides ganz langsam im Mund zergehen. Das langsame Einspeicheln ist sehr wichtig. Wussten Sie, dass die Verdauung durch das Enzym Ptyalin bereits im Mund beginnt?

Haben Sie ein Hungergefühl?

Nein! (entschieden und spontan)

Woran erkannte man damals, dass Fasten aus medizinischer Sicht positive Effekte haben kann?

Gicht zum Beispiel ist eine Wohlstandserkrankung. Man entdeckte, dass es bei der armen Bevölkerungsschicht, die sehr selten Fleisch aß, keine Gicht gab.

Glauben Sie, dass Heilfasten lebensverlängernd sein kann?

Das Heilfasten lässt sich auf über 400 Indikationen anwenden. Teilweise hilft es da, wo der Arzt nicht weiterkommt. Mein Vater hat im Alter von 70 Jahren mit regelmäßigem Heilfasten begonnen und ist über 90 Jahre alt geworden...und er hat geraucht wie Churchill, ich kannte ihn nicht ohne Zigarre. Einmal frei von Giften zu werden, ist das Ziel. Woran soll man denn dann noch erkranken? Gesund alt werden ist das Ziel. Ich habe regelmäßig wiederkehrende Patienten, die heute 91 oder 95 Jahre alt sind und mir sehr dankbar sind für meine Unterstützung in den vergangenen 35 Jahren.

  • Eiserner Meisterbrief: Die Ehrenurkunde nahm Matthias
    Ehrung : Eiserner Meisterbrief für Matthias Orths
  • So prachtvoll das Gebäude aus der
    Anfang Mai beginnen Arbeiten am Berufskolleg für Technik und Medien : Stein um Stein, Fuge um Fuge
  • Die Forst-Azubis von mags haben mit
    Wiederaufforstung in Donk und Schelsener Bruch : mags pflanzt neue Bäume

Ist Heilfasten auch für Untergewichtige geeignet?

Sie können eine milde Ableitungsdiät anwenden und mittags zusätzlich eine leichte Schonkost zu sich nehmen. Ich esse zum Beispiel dreimal täglich, aber da gibt es keine Richtlinien oder Grenzen. Sehr schlanke Menschen können so oft essen wie sie möchten. Der Dicke nimmt während des Fastens kiloweise ab und der Untergewichtige 100-Gramm-weise zu.

Von Aschermittwoch bis Karfreitag, 40 Tage dauert die traditionelle Fastenzeit. Mittlerweile gibt die eine moderne Variante des Fasten, die auch durchaus wachrütteln kann. Jeder Einzelene entscheidet für sich, auf was der freiwillige Verzicht sich beziehen soll. Denn jeder kennt sich selbst am besten und weiß, was ihn unfrei macht: das Handy, die Feierabendbiere, jede Woche neue Klamotten, Schokolade und Cheesburger, Plastiktüten, das zeitfressende Computerspiel, die Liste reicht ins Unendliche. Was wäre Ihr „das lass ich mal weg“..? Es ist noch nicht zu spät, auch drei Wochen sind eine tolle Leistung!

(StadtSpiegel)