Gladbach feiert 100 Jahre Frauenwahlrecht

Gladbach feiert 100 Jahre Frauenwahlrecht

Am Samstag, 17. November wird ab 10 Uhr im Haus Zoar der Jahrestag „100 Jahre Frauenwahlrecht“ gefeiert. Junge Politikerinnen haben eine Ausstellung und Diskussionsrunde organisiert, zu der auch Ina Scharrenbach, Gleichstellungsministerin des Landes NRW, kommt.

Interessierte Frauen - und auch Männer - sind eingeladen.

„Heute gehört das Wahlrecht zu den elementaren demokratischen Grundrechten. Wir dürfen aber nicht vergessen, welchen harten Kampf, wie viele persönliche Attacken und Missachtung vor 100 Jahren Frauen ertragen mussten, um sich dieses Recht zu erstreiten“, betonen Vanessa Odermatt und Dominique Bielen, die die Veranstaltung organisiert haben.

In der Ausstellung wird deutlich, dass 1918 in breiten Teilen der Gesellschaft noch die Auffassung galt, dass Frauen weniger Rechte haben und sich nicht im Beruf oder in der Politik engagieren sollen. „Die Einführung des Wahlrechts ist daher ein Meilenstein für die gesetzliche Gleichberechtigung von Frauen und Männern gewesen.“ Daran möchten die Frauen erinnern.

Der 12. November 1918 gilt als Geburtsstunde für das Frauenwahlrecht. Kurz nach dem Waffenstillstand des Ersten Weltkriegs wurde das Gesetz mit aktivem und passivem Wahlrecht für Frauen verkündet und am 19. Januar 1919 konnten dann alle Frauen landesweit erstmals an einer Wahl teilnehmen.

Doch die Veranstaltung soll weniger Rückblick, sondern vielmehr eine aktuelle Bestandsaufnahme und einen Ausblick abbilden. Es gelte, das Verständnis zu bewahren und im Alltag auch weiter auszubauen.

Die Idee zu der Veranstaltung ist für Odermatt und Bielen selbstverständlich. Die beiden Frauen engagieren sich seit vielen Jahren in der örtlichen Politik und in der Nachwuchsorganisation der CDU auf Bezirks- und Landesebene. Vanessa Odermatt bedauert daher die schlechte Wahlbeteiligung: „Damals haben Frauen für ihr Wahlrecht gekämpft– dass müssen wir heute nutzen und dürfen unsere Stimmen nicht verschenken.“ Sie wünscht sich auch, dass mehr Frauen selbst in den Parteien und politischen Diskussionen aktiv mitmischen: „Ich engagiere mich, weil es Spaß macht und ich konkret Themen bewegen und entscheiden kann.“ Das sieht auch Dominique Bielen so. Beide sind sich einig: Auch wenn Deutschland nun einige Jahre eine Bundeskanzlerin hat und Mönchengladbach schon vorher eine Oberbürgermeisterin hatte – mehr engagierte Frauen sind für die Politik und die Gesellschaft gut und dringend notwendig.

(Report Anzeigenblatt)