Knobelspiel Bridge

Knobelspiel Bridge

"Das Tolle an Bridge ist, dass man es überall spielen kann. Die Regeln sind auf der ganzen Welt gleich." Andreas Pasing-Husemann hat das anspruchsvolle Kartenspiel als Student in Liverpool gelernt und im Urlaub schon in San Francisco, in Skandinavien und an der Cote D'Azur gespielt.

Heute ist der begeisterte Bridgespieler als Turnierleiter im Einsatz. Elf Paare sind beim Bezirksturnier in den Räumen des Bridgeclubs Mönchengladbach an der Korschenbroicher Straße 3 am Start. Nach jeweils drei Spielen treffen die festen Zweierteams auf einen anderen Gegner. Auf Pasing-Husemanns Kommando "Move" kommt Leben in die Bude. Die neuen Tische und Partner werden gesucht, man kennt sich, und es ist immer Zeit für ein Pläuschchen. Während des eigentlichen Spieles darf nämlich fast nicht geredet werden.

Ziel des Bridgespiels ist es, gemeinsam mit dem festen Partner möglichst viele der insgesamt 13 möglichen Stiche zu erzielen. Dazu muss man sich beim Reizen, das einer Versteigerung gleicht, mit dem Partner möglichst gut verständigen und gemeinsam festlegen, wie viele Stiche man bekommen will. Dabei gibt es — wie beim Skat — vier Trumpffarben und den "Sans Atout", bei dem nur der Kartenwert zählt. Die Spieler zeigen ihre Gebote durch Karten, die sie der sogenannten Bietbox entnehmen. Die erfolgreichen Bieter versuchen dann im Ausspiel, ihren "Kontrakt" zu erfüllen, die Gegenspieler setzen alles daran, dies zu verhindern.

Das klingt nicht nur kompliziert — oft ist es das auch. "Bridge ist wie ein Knobelspiel", findet Georg Mavridis, der mit seiner Frau Karin für den Gladbacher Club in der dritten Bundesliga antritt. Dort geht es weniger entspannt und gemütlich zu, als beim Turnier mit Spielern befreundeter Clubs aus der Region. In der Bundesliga gibt es sogar einen sogenannten "Screen", eine Art Trennwand, die verhindert, dass die Paare während der Reizung Blickkontakt aufnehmen oder im Gesicht des anderen lesen können.

Petra Schlotte hat die Bewirtung der Gäste beim Bezirksturnier übernommen. Seit einem knappen Jahr beschäftigt sie sich mit Bridge und investiert viel Zeit und Ehrgeiz in ihr neues Hobby. Wöchentlicher Unterricht, "Karoturniere" nach vereinfachten Regeln sowie Kiebitzen bei den Routiniers, die sich jeden Freitagnachmittag zum Paarturnier treffen, stehen auf dem Programm. "Bridge ist wie eine Fremdsprache lernen. Aber es lohnt sich", erzählt sie mit leuchtenden Augen.

Im Bridgeclub Mönchengladbach kümmert man sich gern und intensiv um "junge Bridger" jeden Alters, die neben der Theorie auch sehr schnell vielfältige praktische Erfahrungen im Spiel sammeln können. Wer sich auch vom Bridge-Spiel begeistern lassen will, sollte sich Dienstag, 11. September, fest notieren. Um 19 Uhr startet nämlich ein neuer Anfängerkurs unter fachkundiger Leitung von Ulrich Bongartz. Der erste Termin ist ein "Schnuppertag", an dem alle Interessierten unverbindlich vorbeischauen können.

Und so viel ist sicher! Bereits nach dem ersten Abend werden alle Neulinge eines gelernt haben: Beim Bridge spielt man nicht Kreuz und Herz, sondern Treff und Coeur.

(Report Anzeigenblatt)