Schneeweißchen im Wald

Schneeweißchen im Wald

Seit kurz vor Weihnachten hat Mönchengladbach einen neuen vierbeinigen Medienstar: ein schneeweißes Rehkitz. Unserem Leser Ludger Horstmann ist das seltene Tier, dessen Standort geheim bleiben soll, jetzt zufällig vor die Linse gelaufen.

Es ist fünf bis sechs Monate alt und strahlt kurz vor Weihnachten Mönchengladbacher Waldspaziergängern blenden weiß aus dem Unterholz entgegen: Ein weißes Rehkitz. „Eine echte Seltenheit“, sagt Dirk Brauner, Presseobmann bei der Kreisjägerschaft. Fotograf Theo Titz war der Erste, der das Reh ablichtete und filmte, danach „geisterte“ es im wahrsten Wortsinn durch die Presselandschaft, wurde zigmal auf Facebook geteilt und schaffte es sogar ins WDR-Fernsehen. Ein neuer Medienstar war geboren. Um es vor „Paparazzi“ zu schützen, soll das Waldstück, wo das „Schneeweißchen“ lebt, geheim bleiben.

Das weiße Kitz ist kein Albino, sondern das Ergebnis eines Gendefektes. Und es ist nicht allein in der Gegend, der Kreisjägerschaft ist auch ein weißer Rehbock bekannt. „Es ist wahrscheinlich, dass das Kitz von dem weißen Bock abstammt“, so Brauner.

Vor ein paar Tagen sprang das Kitz unserem Leser Ludger Horstmann vor die Linse. „Es war dicht mit einer braunen Ricke zusammen. Das ist bestimmt das Muttertier“, sagt er.

„Rehe gehen jeden Tag die selben Wege“, sagt Obmann Brauner. Wenn man also einmal wisse, wo sie sind, finde man sie auch immer wieder. Da es bei der Kreisjägerschaft eine Vereinbarung gibt, dass weiße Rehe nicht geschossen werden, ist dieses besonders sicher. Zwar hat es keine Tarnfarbe, wie seine grau-braunen Artgenossen, aber auch keine natürlichen Feinde. In den ersten Tagen nach der Geburt sei es wegen seiner auffälligen Farbe sicher gefährdet gewesen, so Brauner. Da sei es durch den Fuchs in Gefahr gewesen. Denn frisch geborene Rehkitze hätten zum Schutz vor Fressfeinden keinen Geruch, doch mit dieser Farbe...

Rehe sind normalerweise höchstens mal durch ihren verräterischen „Spiegel“, das weiße Hinterteil, im Gebüsch auszumachen.

(Report Anzeigenblatt)