Leser-Echo zur „Blauen Route“ „Radfreundlich? Ein Scherz“

Leser-Echo zur „Blauen Route“ „Radfreundlich? Ein Scherz“

Schwarz ärgern oder die Wirklichkeit in den schönsten Farben malen? Die „Blaue Route“, erste Fahrradstraße der Stadt, bleibt umstritten. Auch bei unseren Lesern.

„Den Klagen der beiden Damen in Ihrem Artikel vom 14. März schließe ich mich an. Die Angst und Unsicherheit fährt immer mit, seitdem ich auf der Straße fahren muss. Den Zeiten, als man mit dem Fahrrad noch auf dem mittleren Streifen der Allee fahren durfte, trauere ich sehr nach. Es gibt wenig Autofahrer, die die Geschwindigkeitsbegrenzung beachten, im Gegenteil, man hat den Eindruck, jetzt erst recht, um mit dem lauten Motorgeräusch Aufmerksamkeit zu erlangen. Ganz schlimm finde ich, wenn der Bus hinter mir fährt, dann gibt es nur eins, absteigen und auf den Bürgersteig ausweichen. Ich fahre deshalb jetzt nur noch auf dem breiten Bürgersteig – ohne Angst.“

Eine Bewohnerin der Brucknerallee

Christel Jahnel

„Vielleicht sollte Frau Pongs mit einem Kinderwagen und einem laufenden Kind auf dem Mittelstreifen der Brucknerallee spazieren gehen?! Ich gehe seit drei Jahren mit meinem Hund dort spazieren und bin oftmals beschäftigt, mich vor Fahrradfahrern in Sicherheit zu bringen. Viele Radfahrer, die den Mittelstreifen nutzten oder aus Protest immer noch nutzen, telefonieren, rauchen, haben Kopfhörer auf und fahren sehr schnell. Ich wurde einmal von einem Radfahrer gestreift und einer Bekannten wurde der Hund angefahren. Wir waren sehr glücklich, als die Fahrradstraße eingeführt wurde. Endlich können Mütter ihre Kinder spielen lassen, endlich muss man sich nicht ständig umdrehen. Leider ist es durch die vielen Diskussionen nun so, dass die Radfahrer den Mittelstreifen einfach weiter nutzen (es kontrolliert ja eh keiner!). Die Fahrradstraßen sind unsere Zukunft, um die Umwelt zu entlasten, warum bekommt man sowas nicht ohne Protest und Beschimpfungen geregelt?“

Sabine Honold-Stemmer

„Wer in Mönchengladbach Rad fährt und etwa die Wickratherstraße überlebt hat, wird sich auch auf der Brucknerallee zurecht finden. Die Jagdszenen zwischen Rad- und Autofahreren sind allgegenwärtig. Da nützt auch kein Pinselstrich auf der Straße etwas. Auf der Brucknerallee gäbe es Platz für alle: Vor jeder Häuserzeile ein Fußweg, zwei Fahrbahnen für Autos und ein Mittelstreifen für Radler und Fußgänger. Die beiden letzten Gruppen kommen gut miteinander aus. Problematisch sind die Hundebesitzer, die derartige Wege für die Toilette ihrer Vierbeiner benutzen wollen. Fahrräder unerwünscht. Mönchengladbach, die fahrradfreundliche Stadt? Sie belieben zu scherzen.“

Klaus Fischer

„Die Brucknerallee in eine Fahrradstraße zu ändern, ist in meinen Augen völlig verfehlt, denn weder für Fahrradfahrer noch für Autofahrer ist die Lage besser geworden! Der Mittelstreifen bietet sich gerade für Fußgänger und Radfahrer an, wenn beide aufeinander Rücksicht nehmen. Jetzt dagegen ist es sehr gefährlich für Radfahrer. Auch gibt es keinerlei Grund, die Durchgangsstraße Brucknerallee für den Autoverkehr zu sperren.“

Monika Reh

(StadtSpiegel)