Mein Leben ist so schräg...

Mein Leben ist so schräg...

Er ist das ewige Lehrerkind. Bastian Bielendorfer hat aber noch andere Themen. Am Freitag, 31. Mai, kommt er mit seinem neuen Programm „Lustig, aber wahr!“ ins Kunstwerk MG-Wickrath. Der Extra-Tipp hat mit ihm geplaudert – und verlost 2x 3 Karten!

Er ist das ewige Lehrerkind. Bastian Bielendorfer hat aber noch andere Themen. Am Freitag, 31. Mai, kommt er mit seinem neuen Programm „Lustig, aber wahr!“ ins Kunstwerk MG-Wickrath. Der Extra-Tipp hat mit ihm geplaudert – und verlost 2x 3 Karten!

Extra-Tipp: Herr Bielendorfer, wenn Sie im Roten Krokodil auftreten, sind Sie gerade 35 Jahre alt geworden. 35 und immer noch „Lehrerkind“ – wie ist das so?

Bastian Bielendorfer: Naja, ich werde wohl mein Leben lang ein Lehrerkind bleiben, allerdings erzähle ich im neuen Programm nur noch am Rand davon. Es beeinflusst mein Leben aber bis heute, mein Vater schickt mir immer noch jede Email, die ich ihm schreibe, korrigiert zurück.

Bekannt geworden sind Sie durch Ihren Auftritt 2010 bei „Wer wird Millionär“. Ihr Vater hat damals als Telefonjoker in 30 Sekunden alle Lehrer-Klischees erfüllt. Können Sie die zusammenfassen?

Besserwisserisch, pünktlich, teilweise pedantisch und oft im Recht. Ich glaube aber, das sind Klischees. Ein Arzt sagte mal zu mir, er untersucht ungern Lehrer, weil die eigentlich nur kommen, um ihre eigene Diagnose bestätigt zu bekommen.

Sie haben Psychologie studiert. Wann eröffnen Sie Ihre Praxis?

Wohl nie. Ich habe es zuende gebracht, weil ich Dinge nicht gern unvollendet lasse.

Sie erzählen von Ihrer Kindheit im „glamourösen Gelsenkirchen“… Glamour ist auch nicht das, was einem zu Mönchengladbach als erstes einfällt. Welche Vorteile hat es, wenn man in einer solchen Stadt aufwächst?

Es erdet. Berlin kann jeder, Ruhrpott muss man wollen, ist ein alter Satz und er stimmt. Mein Humor, mein Denken und meine Person sind sehr vom Ruhrgebiet und seinen Bewohnern geprägt. In einer Stadt wie Gladbach oder Gelsenkirchen aufzuwachsen macht einen auf jeden Fall fit fürs Leben, ich würde es nicht anders gehabt haben wollen.

Eine Frage an Sie als Autor des Buches „Lehrerkind – Lebenslänglich Pausenhof“: Schule früher und heute – was hat sich verändert?

Lehrer sind (leider) noch weniger Respektspersonen als früher und das halte ich für einen großen gesellschaftlichen Fehler. Viele Kinder bekommen sehr früh zuhause eingeimpft „Du musst dich wehren“, sodass manche Kinder glauben, das gelte auch für gute Einflüsse. Außerdem unterfallen viele Eltern dem Irrglauben, dass Erziehung in der Schule stattzufinden hat und nicht im Elternhaus, was den Lehrerjob immer härter und auch unattraktiver macht. Ich mache mich in meinem Programm nicht über Lehrer lustig, ich habe großen Respekt vor jedem, der diesen Weg geht.

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Ihr aktuelles Programm heißt „Lustig, aber wahr!“, Sie verzichten auf Perücken und Verkleidungen. Was erwartet die Zuschauer – Realsatire?

Sie erwarten zwei Stunden Geschichten aus meinen Leben. Ich bin keine Kunstfigur. Alle Geschichten, die ich erzähle, sind im Kern so passiert und deshalb oft noch lustiger als erfundene Storys. Ich musste nichts erfinden, mein Leben ist so schräg, wie ich es erzähle.

Was ist Ihre liebste Stelle im Programm?

Wenn ich von einem Brief erzähle, den ich in meiner Zivildienstzeit bekommen habe und der mein Leben fundamental geändert hat. Was drinstand? Dafür müssen die Leute schon zur Show kommen...

Sie sind Mopsbesitzer wie früher Loriot – wie sind Sie auf (ausgerechnet) den Hund gekommen?

Ich bin mit Hunden aufgewachsen und ich mag Möpse von ihrem Wesen. Hochintelligente, eigenwillige und lustige Hunde. Mein Mops Otto bringt mich jeden Tag zum Lachen. Übrigens ist er ein altdeutscher Mops, also ein gesunder, fitter Hund und nicht so eine arme fette Wurst, wie man sie in den letzten Jahrzehnten gezüchtet hat.

Wie überzeugen Sie die Mönchengladbacher Lehrer, sich Ihr Programm anzuschauen?

Ich verspreche ihnen, dass sie zwei Stunden lang Spaß haben werden, meine Show ist für alle Altersklassen geeignet, ich habe Kids und Omas da und am Ende des Abends gehen alle mit einem dicken Grinsen im Gesicht nach Hause.

(Report Anzeigenblatt)